Stock-im-Eisen-Platz beim Stephansdom in Wien, Samstag 3. Juni, fast auf den Tag genau 25 Jahre nach dem Start von TransALPedes am gleichen Ort. Verabschiedung des whatsalp-Teams durch Naturfreunde-Präsident und SPÖ-Klubobmann Andreas Schieder, CIPRA Österreich-Präsident Peter Hasslacher und viele Freunde, Bekannte und Interessierte. Die Mitglieder des whatsalp-Kernteams schlagen symbolisch mit dem Hammer einen Nagel in den Stock. So taten das früher auch die Wiener Handwerksgesellen, damit sie von Unbill und Krankheit verschont blieben, bevor sie auf die Walz gingen. Der Posaunenchor Ökumenobrass begleitet den Anlass mit seinen würdevollen Klängen. Dann geht es los durch den Graben, durch die Hofburg hindurch und über die Mariahilfer Strasse, argwönisch beobachtet von zahlreichen PassantInnen. 1992 benötigten wir hier eine Demonstrationsbewilligung, heute ist die Mariahilfer eine Fussgänerzone und unsere etwa 20-köpfige Gruppe trägt das whatsalp-Transparent ungehindert zum Westbahnhof.
Unser erstes Ziel ist das Wiener Ökohotel Stadthalle, ein Vorzeigeprojekt des österreichischen Umweltzeichens. Regina Preslmair vom Umweltministerium und Cornelia Kühhas von den Naturfreunden International empfangen uns zu einem Imbiss. Im Jahr des nachhaltigen Tourismus organisieren sie eine Green Tour zu den Hotels, die das Umweltzeichen tragen und sammeln gute Beispiele. Sie informieren uns über das Umweltzeichen, welches in Österreich trotz strengen Kriterien gegen 200 Hotelbetriebe tragen. Ein erfolgreiches Beispiel für einen konsequent umgesetzten nachhaltigen Tourismus in einem Land, in dem der Alpentourismus eine wichtige Bedeutung zukommt. Nach einem interessanten Gespräch und einer Führung durchs komfortable Boutiquehotel beenden wir den spannenden Ortstermin und wandern weiter.
Die Wanderung unserer auf sieben Personen geschrumpften Gruppe führt über den Schlosspark Schönbrunn und dann durch die Wiener Vorstädte nach dem Nobelvorort Perchtoldsdorf. Zunächst durchnässt uns ein heftiges Hagelgewitter, bevor wir auf der Perchtoldsdorfer Heide eintreffen. Dort warten bereits Irene Drozdowski und Alexander Mrkvicka von den Freunden der Perchtoldsdorfer Heide auf uns, die uns zusammen mit dem Biobauern Erich Frank und Norbert Weixlbaumer von der Uni Wien ins Naturschutzgebiet führen. Die Perchtoldsdorfer Heidi ist eine offene Wiesenfläche von 23 Hektaren am Rande des Wienerwaldes, die früher rund fünf Mal so gross war. Dank dem Einsatz der im Jahr 2000 gegründeten Freunde der Perchtoldsdorfer Heide und der Bewirtschaftung mit einer alten Schafrasse durch die Familie Frank wird dieses artenreiche Gebiet vor der weiteren Verwaldung bewahrt. Solche Trockenrasen gehören heute neben den Feuchtgebieten zu den am meisten gefährdeten Lebensräumen der Alpen. Ihre Erhaltung ist schwierig geworden, weil die Landwirtschaft die dafür notwendigen Voraussetzungen immer weniger mitbringt. Das Engagement von Initiativen wie der Freunde der Perchtoldsdorfer Heide ist daher von unschätzbarem Wert für die Erhaltung der Biodiversität. Darüber haben Irene Drozdowski und Alexander Mrkvicka ein sehr schönes und lesenswertes Buch verfasst: „Perchtoldsdorf Natur“, Verlag Naturhistorisches Museum Wien 2017, 35 Euro. Den Abend beschliessen wir mit Gesprächen und Diskussionen in einem gemütlichen Heurigenlokal in Perchtoldsdorf.
Medienberichte zum Start:
Twitter von SPÖ-Klubmann und Naturfreunde-Präsident Andreas Schieder
Hey, war toll beim Start mit dabei zu sein und den ersten Tag samt Regen mitzuwandern. Hab es durchnäßt nach Hause geschafft und mußte leider am Sonntag mein Beet gießen, weil es in Kaisermühlen nicht geregnet hatte. Konnte daher nicht nach Mayerling mitgehen, hoffe aber sehr euch irgendwann noch einen oder mehrere Tage begleiten zu können. Schöne und spannende Tage und liebe Grüße
Traude aus Wien
Schön, dass sich die Routen von whatsalp und der Green Tour des Österreichischen Umweltzeichens in Wien gekreuzt haben zu einem spannenden Austausch. Alles Gute den Wanderern und tragt die Idee des Nachhaltigen Tourismus durch die Alpen- die können ruhig mehr davon vertragen!