Am Sonnentor, dem Eingang in die Altstadt von Brixen, begrüsst uns der Brixener Gemeinderat Josef Unterrainer und stellt sich unkompliziert als Sepp vor. Das rund 22‘000 Einwohner zählende Brixen wird 2018 Alpenstadt des Jahres und bereitet sich nun auf dieses spezielle Ereignis vor. Die Gemeinde hat whatsalp zu einer Diskussion eingeladen, mit dabei sind auch die 15 Jugendlichen von whatsalp youth. Auf ihre Vorschläge sind wir alle besonders gespannt.
Das über tausendjährige Brixen gilt als älteste Stadt Tirols und empfängt uns mit seiner schönen Altstadt. Josef Unterrainer führt uns in das altehrwürdige Gemeindehaus, dass mit historischen Bildnissen aus früheren Zeiten geschmückt ist. Im Gemeindesaal wartet auch Elda Letrari Cimadom auf uns, sie war als Gemeinderätin der Grünen Bürgerliste die Vorgängerin von Unterrainer. Elda Letrari Cimadom liess für Brixen auch einen Klimaplan erarbeiten ist auch die Initiantin von Brixen als Alpenstadt des Jahres. Als weiterer Gesprächsteilnehmer ist Werner Zanotti, Geschäftsführer des Tourismusvereins Brixen, mit von der Partie. Unsere Gastgeber stellen ihre Stadt mit einem informativen Film kurz vor. Werner Zanotti erwähnt insbesondere das neue Wasser-Licht-Festival, bei dem im Frühling die Brunnen der Stadt mit Lichtspielen beleuchtet werden, was bei den BesucherInnen ein positives Echo ausgelöst habe.
Zanotti betont, dass man in Brixen die Alpenstadt leben wolle und dass das nach aussen hin sichtbar werden soll, auch über das Jahr 2018 hinaus; die Bewegung Alpenstadt 2018 müsse durch die ganze Bevölkerung gehen. Projektleiterin Elda Letrari Cimadom listet einige Schwerpunkte auf, wobei noch nicht alles definitiv geplant ist. Die Jugend soll vermehrt an die Schönheiten der Natur herangeführt werden, wobei man mit den beiden alpinen Vereinen zusammenarbeiten wolle. Gemeinsamen mit der Naturfotografengruppe Strix ist ein Fotowettbewerb geplant. In Kooperation mit der Universität Bozen plane man sich vermehrt dem Naturschutz zu widmen, und in den Schulen sollen die Jugendliche über das Thema Upcycling nachdenken. Für die Vertreterin der Grünen Bürgerliste ist es zudem eine wichtige Frage, gemeinsam mit den BürgerInnen zu klären, was an einer alpinen Stadt das Besondere sei und was das für die Menschen bedeute könne, die hier leben.
Etwas verspätet treffen dann die Jugendlichen von whatsalp youth ein, sie wollten sich nach dem langen Wandertag zuerst duschen und umziehen. Als sie fragen, ob nicht auch globalere Themen aufgegriffen werden könnten, trifft dies bei den GemeindevertreterInnen auf offene Ohren. Die Fragen der Jugendlichen lauten: Welchen ökologischen Fussabdruck haben die BrixenerInnen, welchen die TouristInnen? Sie berichten vom Projekt „Ein guter Tag hat 100 Punkte“, mit dem jede und jeder die Auswirkungen seines Verhaltens auf einfache Art und Weise berechnen kann. Könnte Brixen Rahmen der Alpenstadt 2018 ein solches Projekt nicht probeweise in den Schulen durchführen?
Andere Ideen, die von den Jugendlichen vorgebacht werden: eine plastikfreie Woche im eigenen Haushalt oder Projekte mit Langzeitwirkung wie eine Erweiterung der Fussgängerzone. Abschliessend bedankt sich Gemeinderat Unterrainer für das Gespräch und fügt an, dass whatsalp positive Akzente setze. Die Vorschläge der Jugendlichen würden ernsthaft geprüft, wozu er die Jugendlichen um ihr Kontaktadressen bittet.
Nach der Veranstaltung setzt sich die whatsalp-Gruppe noch im Gasthaus Traube zusammen. Später kommen die drei GemeinderätInnen der Grünen Bürgerliste hinzu. Sie haben sich kurzfristig entschieden, die vorgesehene Fraktionssitzung zu verschieben und sich mit uns auszutauschen. So erfahren wir noch dies und jenes aus der grünen Politik in Brixen.